Wer als bildender Künstler nicht zur internationalen Kunstszene gehört oder nicht dazugehören will und autonom bleiben will anstatt die Nachfrage bzw. die Erwartungen eines bestimmten Milieus zu bedienen, wird sich ein geeignetes Publikum über das Internet suchen müssen. Hinzukommt, dass er sich dabei auf die Arbeiten beschränken muss, die sich digitalisieren lassen.
Beeinflusst bin ich von der europäischen Kunst des 20. Jahrhunderts und der nordamerikanischen Kunst seit den 50er Jahren. - Das Bild 'Badende mit Strandball (1932)' von Pablo Picasso aus seiner surrealistischen Periode möchte ich einmal hervorheben.
Meine geistigen Inspirationen waren Samuel Beckett (Negativität), Theodor W. Adorno (Dialektik), Sigmund Freud und seine Schule (Tiefenpsychologie) sowie das utopische Moment bei John Cage.
In der Musik ist in der Aufnahme der 3. Sinfonie von Mahler unter Solti in den ersten beiden Sätzen jeder Ton für mich nachvollziehbar. Nachdem ich dort offenbar etwas verstanden hatte, wusste ich zunächst nicht und weiß immer noch nicht wirklich, was es denn gewesen war. Ich denke aber, dass hier ein persönliches seelisches Schicksal in einer unfreundlichen Welt musikalisch vermittelt ausgebreitet wird. Wie schon bei Franz Schubert, dessen immer wiederkehrendes Thema die unüberwindliche Trauer über den Verlust der Mutter ist. - Der genaue Begriff wäre 'Triebschicksal'.
Das erste der vier letzten Lieder von Richard Strauss, gesungen von Gundula Janowitz, hat etwas Außerordentliches.
Das 70 Min. lange Klavierstück 'For Bunita Marcus', gespielt von Aki Takahashi, ist für mich das Vollkommenste, was es von Morton Feldman gibt. Den langen Stücken von Feldman kann ich unmöglich die ganze Zeit mit gleichbleibender Aufmerksamkeit - nicht einmal annähernd - zuhören, und darin bin ich nicht der Einzige. Feldman öffnet mit seiner Musik einen Raum, der einem gewissermaßen eine Zuflucht anbietet, in dem man sich jedoch nicht lange aufhalten kann. Es ist aber immer gut zu wissen, dass es diesen Raum gibt. - Die kurzen und sehr kurzen Stücke aus Feldmans Frühzeit sind auch interessant.
Das Stück 'For Morty' (für Morton Feldman) von Christian Wolff ist sehr frei und hat auf der CD '8 Duos' mit der Perkussionistin Robyn Schulkowsky einen frappierend klingenden Beginn. Dieser Beginn kann auf iTunes in der Hörprobe des ersten Stück von '8 Duos' gehört werden. - Bei YouTube gibt es auch eine Live-Version von dem Stück.
Zuletzt der Hinweis auf das das Adagio aus der 12. Klaviersonate von Norbert von Hanneheim in der Einspielung von Herbert Henck: Im Gegensatz zu der zuvor angeführten Musik ist dieses Stück nicht im Internet verfügbar und kann nur im iTunes-Store für 1,29 € gekauft werden. Norbert von Hannenheim war als Schüler von Arnold Schönberg diesem gegenüber durchaus kritisch eingestellt. Und in seiner Musik gibt es eine Lebendigkeit und Anmut, die man bei Schönberg nicht findet.
Was meine eigenen Arbeiten sind oder bedeuten, hoffe ich nicht erklären zu müssen. Ich bin auch nicht danach gefragt worden.
Ich fange ohne feste Vorstellung von der fertigen Arbeit an, allein mit einer ersten Idee, welche eine vielversprechende Herangehensweise ermöglicht, bzw. eine interessante Versuchsanordnung darstellt. Die Erfordernissen der Sache stellen sich von alleine ein, sobald man einen ersten Schritt getan hat. Dabei versuche ich, meine persönlichen Vorlieben dem Projekt nicht in den Weg kommen zu lassen. Die Arbeit entwickelt sich dann nach ihrem eigenen Gesetz eher dahin, wohin sie von sich aus will als wie ich sie evtl. haben will, bis sich irgendwann eine Vorstellung von ihrem Endzustand einstellt. Am Schluss ist immer etwas entstanden, das nicht geplant war.
Von Morton Feldman stammt der Satz, dass wenn man eine Arbeit nicht mit NICHTS anfängt, man bald Schwierigkeiten bekommen wird.
Denken ist für mich ein wesentlicher Bestandteil der künstlerischen Arbeit. Es geht stets darum, jeden kritischen Einwand gelten zu lassen und immer um die Frage, wie es weitergehen kann.
Meine Fotos sind mit Kampaktkameras von Canon bzw. Lumix aus der Preisgruppe 300-400 Euro aufgenommen. Gegebenenfalls wurden sie mit Photoshop bearbeitet.
Die Skulpturen sind aus dem Werkstoff Plastiform oder aus Gips. Eine Skulptur ist aus Speckstein.
Die Namen, die die Arbeiten haben, haben nichts zu bedeuten. Sie sind nur da, weil es eben Bezeichnungen braucht. Teilweise sind sie gar nicht von mir. Einzig bei der Skulptur 'Mutter und Kind' hat der Name eine Bedeutung.
»Commander Schmusezart« ist mein Künstlername. Er steht in Edwardian Script hinten auf meinem Auto. Er ist frei erfunden, man kann ihn komisch finden und er hat NICHTS zu bedeuten.